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versailles potsdam23
Plusquamperfekt: Alles war schon ein Mal vorbereitet gewesen, vorbereitet und bezahlt. Dann hat Covid 19 im Frühling 2020 alles zu nichte gemacht.

Doch jetzt am 17. 09. 2023 stiegen 22 Schüler*innen aus den 8., 9. und 10. Klassen, eine Betreuerin und ein Betreuer in den Flixbus nach Paris. 13 Stunden über Nacht im Bus ist auch ‘n bisschen anstrengend. Aber am Montagmorgen waren wir in Paris. Die Schüler*innen, die schon einen Blick nach draußen warfen, sahen schon die Seine. Sonniges aber windiges Wetter, kein Regen – da kann man nicht meckern. Dann konnten wir uns erstmal richtig freuen, denn Michèle, eine ehemalige Kollegin, die früher ein Dutzend Austauschbegegnungen „von-Steuben-Gesamtschule Potsdam“ - „Collège Le Parc Aulnay-sous-bois“ mitorganisiert hatte, kam zum Bus und brachte uns unsere Wochentickets „Pass Découverte“ . Sie hatte die Fotos draufgeklebt, die Namen draufgeschrieben und war so‘was von zeitig aufgestanden – richtig lieb ! Hätten wir immer Tickets kaufen müssen, wir wären verrückt geworden bei unseren RER ( Vorort-Paris-Züge) und Metro-Unternehmungen.

Dann ging es erstmal nach Versailles zu unserer Unterkunft „l‘Ermitage“. Nicht sehr modern, aber historisch und sympathisch. Madame de Pompadour, Mätresse Ludwigs des XV., war da auch. Diese Einrichtung hilft auch Menschen, die Probleme haben, zum Beispiel keine Wohnung als Familie oder Menschen mit Beeinträchtigungen. Eine afrikanisch-französische Familie war gerade da. Die kleinen Kinder wurden schön durch die Gegend getragen von einigen unserer Schülerinnen.

Am Montag wurde Versailles in kleinen Gruppen erforscht. Unsere Landkarten von Versailles, auf denen Lücken auszufüllen waren, kamen nur sehr unvollständig zu uns zurück. Und Catherine, Mitglied des Versailler Freundeskreises „Potsdam-Versailles“, kam, um uns zu begrüßen.

Am Dienstag lief unser Programm so richtig an. Vormittags waren wir ins Rathaus eingeladen. Madame Mellor, die stellvertretende Bürgermeisterin und Verantwortliche für internationale Beziehungen, begrüßte uns, zeigte uns einige höchst elegante Säle und kam ins Gespräch mit unseren Schüler*innen. Dort waren noch mehr Mitglieder des Versailler Freundeskreises, die alles organisiert hatten. Nach dem Mittag ging‘s auf eine Geschichts-und Street Art Tour durch Versailles. 90 Minuten: für einige unserer Schüler*innen eine sportliche Herausforderung.

Abends fuhren wir zu einem Saal, wo wir französische Jugendliche aus dem Gymnasium La Bruyère in Versailles und dem Deutsch-Französischen Gymnasium in Buc trafen. Wir sangen unser Versailles-Lied, bei dem sich einige unserer Schüler*innen natürlich nach hinten drängelten. Aber es kam nicht schlecht an. Unsere französischen Freunde sangen spontan eine Potsdam-Version. Das Sich-Bekannt-Machen sollte ein Speed-Dating werden – eine halbe Stunde. Aber viele Gruppen kamen einfach ins Gespräch, so dass das bestimmt 90 Minuten dauerte. Aber wenn nette Kommunikation zwischen französischen und deutschen Jugendlichen das Programm durcheinander bringt, dann akzeptiert man das sehr gerne. Auf zum Buffet, das von unseren Freunden des Freundeskreises richtig lieb zusammen gestellt worden war. Délicieux! Nebenbei durften wir für all das nichts bezahlen. Merci! Die französischen Jugendlichen stellten ihre Schulen vor. Viele unserer Schüler*innen waren beeindruckt.

Am Mittwoch ging‘s nach Paris zum Eiffel-Turm und zum Trocadéro und sogar die Sonne freute sich über unseren Besuch. Dann wollten wir zum Arc de Triomphe und zu den Champs Élysées, aber die waren leider gerade von Charles und seiner Gattin und Monsieur Macron und Ehefrau besetzt. ( Da wäre eigentlich noch ‘n bisschen Platz für uns gewesen.) Sind wir eben zu la Défense gefahren und haben uns dort den Grande Arche angeschaut.

Nach dem Abendbrot baten einige Schüler*innen darum, abends nochmals zum Tour Eiffel zu fahren, da dann die lustigen Lichtspiele beginnen. 11 sind mitgekommen. Mon dieu, mein Gott, war das ein Volksfest. Tausende Menschen waren unterwegs, viele waren zurechtgemacht, als gingen sie zu einem Ball. Einige unserer Schülerinnen auch. Chic!!! Und dann waren auch noch alle, wirklich alle, pünktlich! Mit der Pünktlichkeit hatten nämlich einige unserer Jugendlichen ihre Probleme. Gegen Mitternacht waren wir zurück – bewusstlos ins Bett gefallen.

Der Donnerstag begann mit Regen. Wir mussten feststellen, dass einige unserer Schüler*innen nicht auf Regen eingestellt waren. ( Es hat ja auch keiner ein Handy, auf dem man nachschauen kann, welches Wetter einen erwartet.) So kauften wir für alle Regenschirme, um für etwas Schutz gegen den Regen zu sorgen. Wir gingen ins Schloss Ludwig des XIV.Beeindruckend und unbegreiflich zugleich, was für ein Schloss, was für einen Garten, was für einen Hofstaat ein Mann um sich herum schaffen ließ.

Nachmittags fuhren wir zu Montmartre, zum Hügel, auf dem Sacré Coeur, die weiße Kirche steht. Was für ein Blick! (Was für ein Schweiß davor!) Als wir nach Versailles kamen, sagte Catherin uns ganz lieb au revoir ( auf Wiedersehen). Klar, wir wollen sie und die anderen so gerne wiedersehen!

Freitag, unser letzter Tag. Unsere Betreuerin hatte die Idee, Schließfächer in Paris zu buchen, denn die Hin-und-Herfahrt nach Versailles hätte uns über drei Stunden geraubt. Das hat auch geklappt – bien fait – gut gemacht! Dann gab‘s ‘ne Zugpanne. Es fuhren einfach keine von Versailles. Dann fuhren doch wieder welche. Wir liefen an Notre Dame vorbei und kamen viel zu spät am Louvre an. Aber wir durften rein, sahen die Mona Lisa und andere Gemälde, die vielleicht noch viel beeindruckender sind. Dann zum Place de la Concorde, der zur Arena der Rugby-Weltmeisterschaften geworden war. Dort kamen wir auch noch zu den Champs Élysées, sahen den Arc de Triomphe.

Nun ging‘s wieder zum Bus und ab Richtung Sonnenaufgang.

Nun drehen wir uns um und schicken ein herzliches Dankeschön an alle, die uns in  Versailles und Paris  geholfen haben – merci beaucoup!!!

Wir möchten Euch hier so gerne treffen!

Und unsere Schüler*innen: Klar, an der Pünktlichkeit müssen viele arbeiten. Und einige haben gelernt, dass man erst Wasser und Brot kauft und dann erst Souvenire. Aber: Es hat Spaß gemacht mit Euch! Nun alles Gute im Normal-Schul-Alltag!

L. Herold, Potsdam, 25.09.2023

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